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Berlin – Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) ist entsetzt über die antisemitischen und rassistischen Terroranschläge in Halle.
Am jüdischen Versöhnungstag Jom Kippur wurden am Mittwoch in Halle zwei Menschen von einem Mann getötet – nachdem er vergeblich versucht hatte, in die Synagoge einzudringen. Laut übereinstimmenden Medienberichten hat der Täter erst einen Sprengsatz in einen türkischen Imbiss geworfen und anschließend sein zweites Opfer getötet.

Der Vorsitzende der TGD, Gökay Sofuoğlu, erklärt:

„Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und bei allen, die gestern Angst und Schrecken erleiden mussten und müssen. Dass Gewalt und Hass in Worten und Taten gegenüber Menschen jüdischen Glaubens nach wie vor einen Boden in Deutschland haben, ist unerträglich.“

Am gestrigen Abend verbreitete sich schließlich die These, bei dem Täter handele es sich um einen Einzeltäter – ein Erklärungsmuster, das bereits beim Mord an Walter Lübcke und anderen rechtsextremen Anschlägen und Attentaten verwendet wurde.

„Diese Einzeltätertheorie ist ein Versuch, diese Tat, diesen Akt des Terrors, zu relativieren. Wir müssen die Gründe für diesen Anschlag beim Namen nennen: Antisemitismus und Rassismus. Beide sind eingebettet in unsere gesellschaftlichen Diskurse und Strukturen.“ – führt Sofuoğlu aus.

Der Vorsitzende der TGD, Atila Karabörklü, ergänzt:

„Dass der Täter später einen Sprengsatz in einen Dönerimbiss wirft, ist kein Zufall. Das rassistische Gedankengut des NSU lebt weiter. Es war nie weg. Wir sind es leid von der Politik immer wieder die gleichen Beschwichtigungen zu hören. Es wird Zeit, dass die Politik handelt. Der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus muss endlich oberste Priorität haben. Wir stehen Seite an Seite mit allen, die sich gegen Menschenfeindlichkeit einsetzen.“

Die Pressemitteilung als PDF.

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